Jubiläum in Schkölen: In Tradition verwurzelt, für Neues offen

Andreas Papst aus Schkölen ist seit 20 Jahren selbstständiger Gastronom. 
Am 1. Mai soll das Jubiläum im Ratskeller gefeiert werden. Foto: Oliver Will

Schkölen. „Bei uns kocht der Papst noch selbst“, sagt Andreas Papst lachend. Seit 20 Jahren ist er gemeinsam mit seiner Frau Monika in der Gastronomie selbstständig, am 1. Mai soll das im Schkölener Ratskeller ge­feiert werden.

„Ich wollte schon immer Koch werden und habe diese Berufswahl nie bereut“, sagt An­dreas Papst. Der gebürtige Schkölener begann im Hotel zum Löwen in Eisenberg, wo er es vom Lehrling bis zum Küchenchef schaffte. Dort lernte er auch seine spätere Frau Monika kennen, die aus Kremmen in Brandenburg stammt.

Sie ist eigentlich Verkäuferin von Beruf und hatte unter anderem in einem Musikladen gearbeitet, in dem sie auch die jungen Puhdys traf. Später holte sie in Jena eine Qualifikation zur Kellnerin nach und legte die Meisterprüfung ab. „An der Gastronomie hängen mein Herz und meine Seele“, sagt Monika Papst. „Auch wenn es manchmal schwer ist, kann ich mir nichts anderes vorstellen.“

Am 1. Mai 1994 übernahmen Monika und Andreas Papst das Gasthaus zur Wethau in Hainchen. Nach vier Jahren wechselten sie in die Schkölener Bahnhofs-Gaststätte. Seit drei Jahren führen sie nun den Ratskeller. „Das wichtigste ist eine gute Küche“, meint der Chef. „Denn das Bier schmeckt ja überall gleich gut.“ Unter dem Motto „Futtern wie bei Muttern“ setzt der 54-Jährige auf traditionelle Kost aus der Region und auf frische Zutaten. „Produkte aus Dosen oder Gläsern führen wir gar nicht“, sagt er.

Das Resultat überzeuge: „Wir hatten mal einen Gast, der zu Hause nie Rotkraut isst, aber unseres hat ihm hervorragend geschmeckt.“ Doch trotz des Vertrauens in Rezepte, die schon seit Generationen bewährt sind, wagen die Papsts auch Neues. „Man muss sich ja immer wieder etwas einfallen lassen, um die Gäste an­zulocken“, so Monika Papst – die auch für die kreative Ge­staltung der Räume beispielsweise mit Hopfen von den Feldern vor der Stadt verantwortlich ist – lachend.

So wurde im vergangenen Jahr beispielsweise erstmals ein Wels-Essen angeboten, das nach großer Resonanz am Sonnabend von 11 bis 14″Uhr in seine zweite Runde geht.

„Beim Wels kommt es vor allem auf die Würzung an“, verrät der Küchenchef. Er kann auch auf verschiedene Weise zubereitet werden. „Das probieren wir immer erst zu Hause aus.“ Neben dem Essen soll es am Sonnabend auch Informationen rund um den Fisch aus Afrika geben, der in der Agrargenossenschaft Schkölen gezüchtet wird.

Neben anderen Höhepunkten wie Country-Dinner oder Hammelessen soll im Ratskeller in diesem Jahr auch das 20-jährige Jubiläum entsprechend begangen werden. „Am 1.“Mai wird es einen ausgedehnteren Empfang geben, aber mehr will ich noch gar nicht verraten“, so Andreas Papst. Die Planungen seien in vollem Gange. „Schließlich wollen wir uns bei allen, die uns seit 20 Jahren begleiten, vom Lieferanten bis zum Stammkunden, auch würdig ­bedanken.“

Oliver Will / 20.03.14 / OTZ
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